Wie lernt (und lehrt) man Verantwortung?

Die DAV in Bremen legt großen Wert darauf, ihren Studierenden zu vermitteln, wie sie später im Beruf fürsorglich handeln können. Denn Logistiker treffen häufig weitreichende Entscheidungen.

Nachwuchskräfte lernen beispielsweise bei einer Spedition schon früh, jene Entscheidungen eigenständig zu fällen: "Das Thema Verantwortung hat in diesem Wirtschaftsbereich eine besonders hohe Relevanz", ist Thomas Zink, Studienleiter der DAV, überzeugt. Für ihn liegt der Kern darin, dass man sich Gedanken darüber macht, welche Konsequenzen das eigene Handeln für andere hat.
"Wenn unsere Absolventen im Arbeitsleben Rollen übernehmen, in denen sie gestalten und mitbestimmen, werden sie sehr stark mit den Auswirkungen ihres Handelns konfrontiert."
 
Gruppenarbeit und Feedback
 
Wie sie das gut bewältigen können, lernen Sie an der DAV schon im Bachelor-Studium. Während das Thema Verantwortung in vielen Ausbildungsgängen beispielsweise im Rahmen eines Ethik-Seminars abgehandelt wird, ist es an der DAV fest in die gesamte Lehre integriert. Das wird zum einen über viel Gruppenarbeit abgebildet, denn die Arbeit im Team zeigt ganz deutlich, dass das eigene Handeln sich unmittelbar auf die Menschen auswirkt, mit denen man zu tun hat.
"In den Projekten, die wir durchführen, sind wir auch immer in abwechslungsreichen Konstellationen miteinander verbunden. So lernen wir, mit unterschiedlichen Charakteren zusammenzuarbeiten und uns gut mit ihnen zu arrangieren", sagt Theresa Theune (24).
Des Weiteren spiele Feedback eine wichtige Rolle. Thomas Zink erklärt: "Unsere Dozenten geben den Studierenden sehr bewusst über ein definiertes System und Gespräche Rückmeldung zu fachlichen Themen, aber auch zu ihrer Persönlichkeit und ihrem Verhalten. Damit passiert, was im Unternehmen Realität ist oder sein sollte: Man bekommt regelmäßig durch konstruktive Kritik die Chance, sich weiterzuentwickeln."
 
Fehler einsehen - und Lösungen suchen
 
Auch Mitgestaltung fördert die DAV: Die Studierenden organisieren die Recruiting-Messe USSV ("Unternehmen stellen sich vor") und Kaminabende, bei der sich Unternehmen als Arbeitgeber vorstellen können - eine wichtige Aufgabe, denn schließlich repräsentieren die Nachwuchskräfte damit auch die Hochschule.
"Das zeigt uns, dass uns die DAV vertraut - und es steigert unser Verantwortungsbewusstsein", sagt der 25-jährige Fabian Lehmann, der im Oktober 2020 seinen Abschluss gemacht hat. "Mein Ziel ist es, später einmal ein gutes Vorbild für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sein, indem ich Verantwortung für sie übernehmen - und für die Entscheidungen, die ich treffe. Das bedeutet für mich auch, Fehler einsehen zu können, sie zuzugeben und nach Lösungen zu suchen."
 
Für seinen Kommilitonen Luke Scholz war das Thema sogar die wichtigste Motivation, an die DAV zu kommen: "Ich habe mich für dieses Studium entschieden, um Verantwortung zu übernehmen", so der 29-Jährige. "Ob in Projekten oder für Mitarbeiter in zukünftigen Jobs: Ich freue mich sehr darauf, meine Erfahrung aus früherer Beschäftigung und dem, was ich im Studium lerne, in der Praxis anzuwenden." (Quelle: BVL Magazin, Ausgabe 02/2020)