Lea, wie war's in Schottland?

Nach ihrer Zeit an unserem Campus in Bremen ist Lea 2015 an die Heriot-Watt University nach Edinburgh gegangen, eine der Partner-Universitäten der DAV. Entschieden hatte sie sich für einen Master of Science in Finance and Management. Im Interview erzählt sie, wie das Leben in Schottland ablief.

Stand für dich schon immer fest, dass du ins Ausland möchtest?

Meine Mutter erzählt immer allen, dass ich in der Schule nie Englisch lernen wollte. Außerdem war ich scheinbar der festen Überzeugung, dass ich niemals in ein anderssprachiges Land in den Urlaub fahren würde! Meine Ausbildung zur Bürokauffrau fand ich dann tatsächlich auch attraktiv, weil Englisch in der Berufsschule nicht auf dem Stundenplan stand. Nach der Ausbildung hatte ich mich dann allerdings doch für einen europäischen Freiwilligendienst in Cornwall (England) entschieden. Auf die Idee, im Ausland mal zu studieren, wäre ich vor der DAV aber trotzdem nie gekommen.

Musstest du viel vorbereiten, als du nach deinem Abschluss nach Schottland umgezogen bist?

Im Prinzip hatte ich mich einfach nur für die Heriot-Watt University und separat für das Wohnheim beworben. Ich habe also keinen wirklichen Aufwand betrieben, z. B. habe ich keine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen, weil man dort eh über das NHS (National Health Service) versichert ist. Die britische SIM-Karte habe ich auch erst vor Ort besorgt.

Wie war deine Unterkunft am Campus?

Ich war im günstigsten Wohnheim. Das war fast sauberer als die WGs, in denen ich vorher in Bremen gewohnt hatte, denn die Reinigungskräfte kommen mehrmals die Woche vorbei.

Nun mal zum Unterricht: Wie laufen Vorlesungen an der Heriot-Watt ab?

In den meisten Studiengängen, die wir als DAV-Alumni mitbekommen hatten, hat jedes Semester vier Kurse und durchschnittlich wahrscheinlich zehn volle Vorlesungen. In der restlichen Zeit muss man an kleinen Gruppenprojekten arbeiten, Vorlesungen nacharbeiten und ggf. individuelle Hausarbeiten verfassen.

Was sind die Unterschiede zum Bachelor-Studium an der DAV?

Man entscheidet freier, welche Inhalte man vertiefen möchte. Die Zeiteinteilung ist somit auch einfacher zu gestalten. Natürlich sind Unterrichtsinhalte anspruchsvoller, da vermehrt persönliche Beiträge zu den Themen erwartet werden.

Hattest du zu Beginn Sprachschwierigkeiten im Unterricht?

Es ging eigentlich ganz gut, da ich davor ein sechsmonatiges Praktikum bei Bosch in Großbritannien gemacht hatte. Das war auf deren Website ausgeschrieben. Außerdem sind viele Dozenten oft auch nicht englische Muttersprachler und sprechen daher einfacheres Englisch.

Und wie lief ein typischer Uni-Tag bei dir ab?

Vor bzw. nach den Vorlesungen habe ich mich immer den Gruppenprojekten oder Hausarbeiten beschäftigt, und gegen Ende des Semesters fingen dann auch schon die Vorbereitungen für die Klausuren an. Ansonsten war ich einmal im Monat in England und hatte mindestens einmal im Monat Besuch. Einen Nebenjob hatte ich nicht, es ist aber möglich, sofern man sich frühzeitig eine National Insurance Number besorgt.

Danke für den Einblick! Lea arbeitet heute als Controllerin bei der OKE Group in Hörstel, Nordrhein-Westfalen.

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