Die DAV ist jetzt Teil der SRH-Hochschulen. Die Bildungseinrichtungen kümmern sich künftig gemeinsam ums Thema Personalentwicklung in der Logistik.
2009 war es soweit: Die DAV Bremen, die Deutsche Außenhandels- und Verkehrs-Akademie, wird im Rahmen des Bremer Logistiktages mit dem Kieserling Logistikpreis ausgezeichnet. Mit ihrem Angebot leiste die Einrichtung sowohl lebensbegleitendes Lernen wie auch den effizienten Transfer des erworbenen Wissens in die Praxis. Die Bremer Kieserling Stiftung verfolgt gemäß des in der Satzung formulierten Stiftungszwecks das Ziel, Wissenschaft und Forschung sowie Bildung und Erziehung mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Verkehrswirtschaft und Logistik zu fördern.
2018, nicht in Bremen, sondern in Nordrhein-Westfalen: Das eigens von der SRH entwickelte CORE-Prinzip wird vom Stifterverband als innovatives Lehr- und Lernmodell mit dem Genius Loci-Preis ausgezeichnet, dem einzigen institutionellen Preis für exzellente Lehre in Deutschland.
2022 treffen sich nun die DAV Bremen und die SRH Hochschule Nordrhein-Westfalen und werden von jetzt an gemeinsam Studium und Weiterbildung für die Logistik von morgen abbilden.
Die DAV hat bereits eine lange Geschichte hinter sich: 1960 von Logistikern gegründet, mit dem Gedanken „Weiterbildung von Praktikern für Praktiker“. In den Räumen der DAV, damals noch nicht gegenüber der Universität Bremen, sondern am Bremer Marktplatz hinter der Bürgerschaft, wurde auch die BVL 1978 gegründet.
Die Geschichte der DAV ist auch die Geschichte der Logistik, vor allem Norddeutschlands.
Etwa jeder fünfte Arbeitsplatz hängt im Land Bremen an den bremischen Häfen. Rund 40.000 Beschäftigte sind in mehr als 1.300 Unternehmen im Bereich Logistik und Maritime Wirtschaft tätig. Als zweitgrößter deutscher und viertgrößter europäischer Universalhafen gehören die Bremischen Häfen zu den bedeutendsten maritimen Standorten Europas. Die Inhalte im DAV-Studienangebot wuchsen über die Jahrzehnte parallel zu den Anforderungen an junge Berufstätige mit.
In den letzten zwanzig Jahren hat sich das Einzugsgebiet für das DAV-Vollzeit-Studium „Internationales Logistikmanagement“ (Doppelabschluss Bachelor of Science und staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in) enorm vergrößert: Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg machen heute 34 Prozent der Vollzeit-Studierenden aus – während für Bremen, Bremerhaven und Niedersachsen das berufsbegleitende Studium das perfekte Angebot für motivierte, aussichtsreiche junge Mitarbeiter/innen ist, die in ihrem Unternehmen „mehr“ wollen.
Darauf baut die SRH auf. Prof. Dr. Claus Wilke, Prorektor für Forschung und Transfer: „Seit Gründung als erste Logistik-Hochschule Deutschlands werden die Logistikaktivitäten der SRH permanent ausgebaut, in Praxis wie Wissenschaft. Die DAV mit ihrem Partnernetzwerk stellt eine ideale Ergänzung hierzu dar. Künftig werden wir dadurch noch besser auf Trends und konkrete überregionale Bildungsnachfrage von Unternehmen und Studieninteressierten eingehen können.“
In Bremen werden perspektivisch nun SRH- und DAV-Bildungsangebote aus Logistik, Wirtschaft und Management gemeinsam angeboten.
Damit kann Deutschlands wichtigster Logistik-Standort in Zukunft z. B. auch mit neuen dualen und berufsbegleitenden Angeboten beim Nachwuchs punkten. „Die Tür ist geöffnet für etliche Möglichkeiten, und die Zusammenarbeit stärkt die DAV in einer sich sehr verändernden Aus- und Bildungslandschaft“, so Thomas Zink, DAV-Studienleiter seit 2010.
Das Service-Angebot für Logistik-, Handels- und Industrie-Unternehmen soll ausgebaut und die Ansprache von Studieninteressierten und Berufsanfängern auch außerhalb Norddeutschlands durch nun vorhandene Synergien vereinfacht und v. a. intensiviert werden. „Mehr Möglichkeiten und Chancen für alle“, so Zink.
An Meilensteinen mangelt es der DAV nicht: Das sechzigjährige Jubiläum musste 2020 leider inmitten der Corona-Pandemie ins Wasser fallen. „Die ersten sechzig Jahre kann uns trotzdem keiner nehmen“, sagt Lars Schyja, Leiter Marketing DAV. „Daher schalten wir zum Ende diesen Jahres unsere vollständige Chronik auf unserer Website frei – ein spannender Blick in die letzten Jahrzehnte, gerade jetzt, wo einmal mehr Veränderungen anstehen, durch die wir gemeinsam mit der SRH auf eine sehr dynamische Branche reagieren können.“
„Flexibilität haben wir an der DAV stets bewiesen – so soll es sein, denn die verlangen wir auch von unseren Studierenden: Die stehen nämlich erst am Anfang ihrer jahrzehntelangen Berufslaufbahn und werden noch mit so einigen Veränderungen konfrontiert. Das vermitteln wir in unseren Vorlesungen und Seminaren, und darin waren wir anderen Bildungseinrichtungen, meines Erachtens nach, immer ein paar Schritte voraus“, sagt Thomas Zink.
Weit über 6.000 Absolventinnen und Absolventen hat die DAV seit den frühen Sechzigerjahren in die Praxis entlassen. Über den Alumniverein bleiben die meisten von ihnen in Kontakt – ein Netzwerk, das generationenübergreifend funktioniert. Aber auch Netzwerken ist heute nicht mehr das gleiche wie vor zwanzig, dreißig Jahren. Umso wichtiger sind neue Partner, kooperierende Unternehmen und neue Multiplikatoren mit Ideen, Mut und Engagement. Zink: „Wer sich bei uns einbringen möchte, der war immer herzlich willkommen, gerade jetzt freuen wir uns aber über frische Ideen und viel Unterstützung!“ Claus Wilke führt hinzu: „Wir sorgen zukünftig für einen Ausbau an dualen Studienangeboten für die Logistik. Dazu braucht es aber auch neue Praxispartner, also teilnehmende Unternehmen.“
SRH und DAV freuen sich somit ganz besonders auf Interessierte auf dem Deutschen Logistik-Kongress 2022 in Berlin: Wir sind zu finden am Stand W/35 auf der Ausstellungsfläche und beraten Unternehmen und Personalverantwortliche.
An der SRH Hochschule Nordrhein-Westfalen, dem neuen Träger der DAV, ist der Bereich Logistik spezialisiert auf Lean, Reverse, Sustainable und Digital Logistics. Die Nähe zur Praxis, was den Unterricht angeht, eint SRH und DAV. „Es werden neue Studienkonzepte möglich, und es gibt keine Beschränkungen des Lehrbetriebs durch regionale Grenzen mehr. Durch die Einbindung der DAV werden gemeinsame Lehrveranstaltungen und Forschungsaktivitäten geschaffen. Diese fördern den interdisziplinären Austausch, den gerade auch Logistiker/innen täglich brauchen“, schließt Wilke ab.
Auf LinkedIn informieren wir Interessierte regelmäßig zu allen neuen, gemeinsamen Projekten und Services für Unternehmen.